SUV werden immer beliebter
Veränderte Kaufpräferenzen der Deutschen beim Autokauf und eingeschränkte Produktion aufgrund fehlender Chips und Teile machen sich zunehmend im Fahrzeugbestand bemerkbar. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) ist mittlerweile fast jedes zehnte zugelassene Auto ein SUV. Sie sind eines der wenigen großen Fahrzeugsegmente, in denen die Lagerbestände im vergangenen Jahr gestiegen sind. Andererseits schrumpfen viele klassische Segmente.
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Zum 1. Januar waren laut KBA 4,82 Millionen SUV in Deutschland zugelassen. Das waren 9,9 Prozent des Gesamtbestands und 12,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Nur die Zahl der Wohnmobile wuchs schneller um 13,7 % auf 767.325.Der Bestand an Geländefahrzeugen wuchs ebenfalls relativ deutlich – um 5 % auf 2,9 Millionen. Die traditionell größeren Segmente Kompaktklasse, Kleinwagen und Mittelklasse schrumpfen: die Kompaktklasse um 1,5 % auf 11,7 Mio. Pkw, Kleinwagen um 0,7 % auf 8,8 Mio. Pkw und der Durchschnitt um 2,4 % auf knapp 6 Mio. Pkw.
Europäischer Automarkt
Der europäische Automarkt stottert weiterhin wegen fehlender Teilelieferungen. Im Juni wurden laut Branchenverband Acea 886.510 Fahrzeuge in der EU zugelassen, die niedrigste Zahl im Juni seit 1996. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat betrug 15,4 %. Im ersten Halbjahr gab es insgesamt einen Rückgang um 14 Prozent auf 4,6 Millionen Autos.
Bei den Marken verzeichnete der Volkswagen Konzern im Juni ein Minus von mehr als einem Fünftel. Konkurrent Stellantis (Fiat, Peugeot) verzeichnete 17 % weniger Neuzulassungen. Renault blieb stabil. BMW führte zu einem Rückgang der Vorzeigemarke um 10,5 %. Konkurrent Mercedes-Benz hingegen steigerte den Absatz für die Marke mit dem Stern um 7,5 %.
Elektroautos nehmen ebenfalls zu
Die Zahl der batteriebetriebenen Fahrzeuge in der EU nimmt zu. Von April bis Juni machten Elektroautos 9,9 Prozent aller Pkw-Zulassungen aus, teilte der europäische Branchenverband Acea am Mittwoch mit. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 7,5 %. Auch der Anteil an Plug-in-Hybridfahrzeugen ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen, obwohl die Stückzahlen zurückgegangen sind. Gleichzeitig ist der Marktanteil von Benzin- und Dieselfahrzeugen deutlich zurückgegangen.
Von den fünf wichtigsten Absatzmärkten trugen insbesondere Spanien und Frankreich zur Entwicklung reiner Elektrofahrzeuge bei. Hier gab es zweistellige Wachstumsraten. In Italien wurden deutlich weniger Elektrofahrzeuge verkauft, während die Neuzulassungen in Deutschland nur leicht zurückgingen. Konventionelle Verbrennungsmotoren machten im zweiten Quartal 55,8 Prozent aus. Ein Jahr zuvor lag der Marktanteil bei 62 %. Vor allem Dieselautos werden immer weniger verkauft.