Höheres Wohngeld
Ab Januar sollen weitere Haushalte in Deutschland von einem staatlichen Mietzuschuss befreit werden. Außerdem soll das Wohngeld um durchschnittlich 190 Euro pro Monat erhöht werden, wie der Bundestag beschlossen hat. Zwei Millionen Haushalte könnten vom neuen Wohngeld profitieren, 1,4 Millionen mehr als bisher, sagte Bauministerin Klara Geywitz.
Darunter waren zum Beispiel Geringverdiener, Rentner, Alleinerziehende – egal ob Mieter oder Eigenheimbesitzer. „Mit dieser in ihrem Umfang historisch einmaligen Wohngeldreform stellen wir sicher, dass sich diese Menschen ihre Wohnkosten leisten können“, sagt Geywitz. Der Bundesrat muss der Reform noch Ende November zustimmen.
Im Durchschnitt erhalten Haushalte mit Wohngeld künftig rund 370 Euro pro Monat. Wohngeld ist ein staatlicher Mietzuschuss für Haushalte, die keine Sozialhilfe beziehen, aber dennoch über etwas Geld verfügen. Auch Personen, die den Mindestlohn beziehen oder eine Rente in vergleichbarer Höhe beziehen, sollen künftig Anspruch auf Wohngeld haben.
Die Höhe des Wohngeldes hängt nicht nur vom Einkommen ab, sondern auch von Miete, Haushaltsgröße und Wohnort. Ob Sie Wohngeld bekommen, können Sie mit dem Online-Wohngeldrechner des Bauministeriums berechnen.
Bundeskanzler Olaf Scholz lobte die Entscheidung. „Ich bin froh, dass der Bundestag die große Reform der #Wohnbeihilfe verabschiedet hat. Ab 2023 erhalten zwei Millionen Haushalte monatlich rund 190 Euro mehr und eine dauerhafte Heizkostenpauschale. Damit helfen wir allen Menschen mit geringem Einkommen in besonders schweren Zeiten“, twitterte der SPD-Politiker.
Die Opposition kritisierte die Wohnbeihilfenreform. „Wenn das so eine Jahrhundertreform werden soll, dann hättest du vorsichtiger sein sollen, dann hättest du schneller sein sollen. Was Sie hier präsentieren, ist bestenfalls gut gemeint. Aber eigentlich ist es wirklich schlecht gemacht“, sagte CDU-Bauexperte Jan-Marco Luczak.
Der Zentrale Immobilienausschuss (ZIA) begrüßte die Entscheidung. „Die Bundesregierung setzt die richtigen Hebel ein, um mehr Menschen, die wirklich Unterstützung brauchen, vor der Überforderung in dieser angespannten Situation zu schützen“, sagte Präsident Andreas Mattner. Gleichzeitig forderte der ZIA, möglichst bald Wohnhilfestellen in digitaler Form einzurichten. Nur so könne die Hilfe zielgerichtet und die Unterstützung schnell ausgezahlt werden.